Wenn Ihr Baby ununterbrochen, oft sogar stundenlang weint und seine Beine an seinem Unterleib anwinkelt, dann hat es wahrscheinlich Koliken, die sich durch starke Schmerzen im Unterleib äußern.
Die Ursachen, die Koliken hervorrufen, sind noch ungewiss. Eine mögliche Erklärung könnte in der Unreife des Magen-Darm-Systems des Babys liegen, welches noch nicht gelernt hat, Nahrung effektiv zu verarbeiten. Eine andere Erklärung könnte die Überreizung sein, der das Baby täglich ausgesetzt ist, sodass im Laufe der Stunden sein Nervensystem überlastet wird und Unfähigkeit aufweist, aufeinanderfolgende Reize zu bewältigen.
Koliken können täglich und vorwiegend nachmittags oder abends auftreten. Sie können in der dritten bis zur vierten Lebenswoche erscheinen und bis zum dritten oder vierten Lebensmonat andauern. Sie werden durch das intensive Weinen des Babys geäußert, das bis zu vier Stunden anhalten kann. Die Diagnose einer Kolik wird von einem Kinderarzt erst gestellt, nachdem Untersuchungen durchgeführt und andere Ursachen ausgeschlossen wurden.
Wie können Sie dazu beitragen, Koliken zu lindern?
Nehmen Sie Ihr Baby in den Arm, sodass der Bauch auf Ihnen ruht. Massieren Sie in kreisenden Bewegungen die Bauchregion. Außerdem können Sie Ihr Baby ins Bett oder auf den Schoß legen, die kleinen Füße für eine kurze Dauer angewinkelt an seinen Bauch drücken und sanft wieder zurück. Die Wiederholung dieser Übung kann helfen den Darm zu entlasten und die Schmerzen zu lindern. Sie sollten nicht zu stark wippen, und versuchen Ihre Panik nicht zu übertragen, indem Sie eifrig zu ihm sprechen oder zu laut singen, weil dies Tränen und Frustration fördert. Sie können auch in einem leicht beleuchteten Raum sitzen, das Baby mit dem Bauch auf das Bett oder Ihre Knie legen und sanft den Rücken streicheln.
Auch ein Spaziergang mit dem Kinderwagen oder im Tragetuch kann Ihr Baby beruhigen. Viele Babys entspannen sich auch, wenn sie im Auto mitfahren, da der Bewegungssinn und das Motorgeräusch sie schläfrig werden lassen.
Wenn Sie stillen, sollten Sie auf Ihre Ernährung achten und Lebensmitteln wie Zwiebeln, Bohnen, Scharfes, Gewürze, Kaffee, Brokkoli, sowie Fett meiden. Wenn Ihr Baby Formelmilch trinkt, sollten Sie Ihren Arzt fragen, ob ein Wechsel erforderlich ist. Ob Sie stillen oder nicht, wichtig ist das während der Mahlzeiten keine Luft in den Darm gelangt, denn dies führt zu Blähungen und einem Völlegefühl, unter anderem aber auch zu Koliken. Kamille und Fenchel sollen dabei helfen, den Magen-Darm-Takt aufzulockern. Fragen Sie Ihren Kinderarzt, auf welche Mittel Sie zugreifen können, wenn Ihr Kind unter solchen Schmerzen leidet.
*Dieser Artikel dient ausschließlich zur Informierung und ersetzt keine fachlich medizinischen Ratschläge.