Schwangerschaft & Magersucht: Wieso ist das gefährlich?

Schwangerschaft & Magersucht: Wieso ist das gefährlich?

Magersucht in der Schwangerschaft oder „Pregorexia“, die die Kombination der Worte „Schwangerschaft“ und „Anorexie“ beschreibt, betrifft Frauen, die die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft fürchten und sich deswegen nicht ausreichend ernähren, dass wiederum zur Folge hat, dass auch der Fötus Mangel an Nährstoffen aufweist. Es ist zwar keine echte medizinische Diagnose – beschreibt jedoch einige reale und störende Verhaltensweisen.

Einer schwangeren Frau zu sagen: „Wow, es scheint, als wärst du nicht schwanger“, wird fast immer als Kompliment angesehen. Frauen nehmen unterschiedlich Gewicht zu und dafür gibt es je nach Typ eine bestimmte Maßeinheit, die erkennen lässt, ob die Gewichtszunahme angemessen ist. Wenn man in der Schwangerschaft nicht genügend Gewicht zunimmt, kann das gefährlich werden: Es kann das Risiko einer Fehlgeburt sowie genetischer Komplikationen erhöhen und zu Frühgeburt oder niedriges Geburtsgewicht des Fötus führen.

Wenn Sie die Nahrungsaufnahme während der Schwangerschaft beschränken, wird Ihr Baby nicht in der Lage sein, ausreichend Nährstoffe zu erhalten. Und Ihr Baby braucht für seine Entwicklung im Mutterleib eine bestimmte Menge an Nährstoffen.

Eine Beschränkung der Ernährung während der Schwangerschaft ist wider die Natur. Frauen mit Magersucht üben enorme Kontrolle über eine natürliche biologische Notwendigkeit, und zwar die, während der Schwangerschaft zu essen.

Es ist nicht sicher, wie viele Frauen unter Essstörungen während der Schwangerschaft leiden, aber eine Studie in Norwegen hat festgestellt, dass 0,2% der Frauen in den ersten Schwangerschaftswochen Bulimie aufweisen und 4,8% Esssucht. (Für Magersucht gab es keine Schätzungen).

Alle Essstörungen während der Schwangerschaft sind für Mutter und Baby gefährlich.

Die Binge-Eating-Störung (BED) wird durch den Verzehr großer Mengen von Lebensmitteln definiert und kann zu einer enormen Gewichtszunahme der Mutter oder zu Makrosomie des Fötus führen. Frauen mit BED neigen dazu Mahlzeiten zu überspringen – vor allem das Frühstück – und haben lange Esspausen bevor sie anfangen übermäßig viel zu essen. Diese Störung verweigert Embryonen die regelmäßige Zufuhr von Nährstoffen und kann einen Kropf auslösen.

Die Bulimie kann dem Baby die notwendigen Nährstoffe entziehen und führt dazu, dass die Elektrolyten aus dem Körper der Mutter ausgeschieden werden, was für sie selbst, als auch für den Fötus sehr gefährlich sein kann.

Frauen mit einer chronischen Essstörung sind besonders anfällig diese in die Schwangerschaft zu übertragen. Dies betrifft vor allem Mütter in ihrer ersten Schwangerschaft, die nicht wissen, welche Veränderungen ihr Körper passieren wird. Einige Frauen denken, dass die Schwangerschaft nur Positives mit sich bringt, wenn sie jedoch anfangen Gewicht zuzunehmen, bringt das eine Reihe von wirren Gedanken ins Rollen, die eine Distanzierung gegenüber von Mahlzeiten resultieren.

Essstörungen können auch Mütter betreffen, die in der Vergangenheit keine Erfahrung damit hatten. Einige dieser Frauen versuchen, hartnäckig an ihren Maßen festzuhalten. Wenn sie in der Schwangerschaft anfangen Pfunde zuzunehmen, entwickeln sie oft schlechte Ernährungsgewohnheiten.

Frauen bleiben mit ihren Geschichten über Essstörungen lieber alleine und teilen es selbst den Frauenärzten nicht mit, sodass diese in solch einem Fall in Unwissenheit geraten. Die meisten Ärzte glauben immer noch, dass Essstörung eine Wahl wäre. Frauen müssen sich wohlfühlen, wenn sie Ärzten ihre Essstörungen offenbaren, sodass diese sie wiederum zu Ernährungswissenschaftlern, Psychiatern und Psychologen überweisen können. Diese Frauen benötigen Unterstützung aus unterschiedlichen Fachgebieten, die sie während der Schwangerschaft begleiten.

Wenn Sie an einer Essstörung leiden, ist es empfehlenswert, einen Psychologen aufzusuchen und einer Ernährungs- oder Selbsthilfegruppe beizutreten, wenn möglich noch vor Beginn einer Schwangerschaft. Sie können wichtige Veränderungen vornehmen, die die Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft für Sie und Ihr Baby erhöhen. Der Fall einer Studie zeigt, dass untergewichtige Frauen mit Magersucht, durch eine angemessene Gewichtszunahme während der Schwangerschaft, eher vor Komplikationen geschützt sind.

Trotz der Herausforderungen, die die Schwangerschaft mit sich bringen kann, haben viele Frauen mit Ernährungsstörungen das Gefühl, dass sie an einen Wendepunkt gelangen. Zunächst nehmen sie positive Veränderungen für die Gesundheit ihres Babys vor, wie z. B. das Stillen, welches darüber hinaus, eine gesündere Zukunft für Mutter und Baby bedeuten kann.

 

*Dieser Artikel dient ausschließlich zur Informierung und ersetzt keine fachlich medizinischen Ratschläge.

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